Fritz Kreuzer
Fritz Kreuzer engagierte sich karitativ bereits in den 80er Jahren in seiner Kirchengemeinde. Als er Ende der 90er Jahre die Stationen seines Soldatenlebens während des II. Weltkrieges besuchte, fiel ihm auf, wie schlecht versorgt die Behinderten in den Oststaaten waren, besonders, wenn sie in der Ukraine beheimatet waren. Er fasste den Entschluss, sich hier in jedem Fall zu engagieren und als er zurück in München war, begann er sofort mit den Plänen für Hilfeleistungen
1999 war es soweit - nach ersten Hilfslieferungen mit Rollstühlen und Gehhilfen erfüllte sich Hr. Kreuzer die Vision einer größeren Initiative und zum 80. Geburtstag erfolgte die Gründung der Stiftung, die seinen Namen trägt: FKS - Fritz Kreuzer Stiftung .
Mit tatkräftiger Finanzhilfe der Stadt München und vor allem mit Hilfe seines Freundes Ferdinand Gottinger gelingt ihm die Einrichtung einer orthopädischen Werkstätte in der Partnerstadt Kiev. Nicht lange danach folgte die Gründung einer zweiten Niederlassung am Stadtrand der ukrainischen Hauptstadt.
Viele schwerstbehinderte Kinder fanden den Weg in die Werkstätten, erhielten Prothesen und Orthesen. Vor allem aber erhielten sie neben den Gehhilfen wieder einen Teil der Anerkennung und Respekt anderer Leute zurück. Über 1 Million Euro wurde gesammelt, ein großer Teil davon stammte aus dem Privatvermögen des ehemaligen Personalchefs. Er stattete seine Stiftung mit einem finanziellen Polster aus, das seinen Schützlingen ausreichende Hilfe gab.
Als seine Tochter, sein Schwiegersohn und sein Neffe sich mehr und mehr in die Arbeit der Stiftung einbrachten, zog sich Fritz Kreuzer langsam etwas vom Tagesgeschäft zurück. Inzwischen sorgen Ferdinand Gottinger ebenso wie sein zum Stiftungsrat gehörender Urenkel für den reibungslosen Ablauf des Tagesgeschäfts, ein junger Mann aus dem Management eines großen Unternehmens unterstützt die FKS und der Inhaber einer Steuerkanzlei kümmert sich um die Buchhaltung.
2015 verstarb der Gründer der FKS nach kurzer Krankheit. Sein Andenken bleibt in den Herzen vieler Kinder erhalten.
Auf einer Reise in seine Vergangenheit als Soldat der deutschen Wehrmacht im II. Weltkrieg kam Fritz Kreuzer 1989 auch in die Ukraine und sah mit Entsetzen, wie schlecht versorgt Behinderte dort waren. Sofort nach seiner Rückkehr nach München begann er Rollstühle und Krücken zu sammeln, schaffte es, seine erbetenen Hilfsmittel sogar dem gerade auf Staatsbesuch in München weilenden ukrain. Ministerpräsidenten in dessen Flugzeug zu laden und mitzunehmen. So entstand der Wunsch, direkt vor Ort auch helfend tätig zu werden. Sein Freund Ferdinand Gottinger erklärte sich spontan bereit, ihm beim Aufbau einer solchen Organisation zu helfen.
Primäres Problem war die Anwerbung von geeigneten Mitarbeitern. Da damals in der Ukraine die Versorgung Behinderter ausschließlich eine Sache des Staates war, suchte man auf privater Ebene nach Personal. Der Innungsmeister der Münchner Orthopäden - Herr Ferdinand Gottinger - sagte 1990 zu, in seinem Betrieb Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen und erklärte sich auch bereit, Fritz Kreuzer nach Kiev zu begleiten, um dort insgesamt 7 geeignete Personen auszuwählen, die dann in München in einem zehnmonatigen Ausbildungskurs geschult werden sollten. Im Januar 1991 startete dieses Projekt dann wie geplant.
Nun begann die Suche in Kiew nach einer geeigneten Location für die Werkstatt.. Nach sehr aufwändigen und oftmals enervierenden Verhandlungen mit dem ukrainischen Sozialministerium, der Stadtverwaltung und Vermietern fand die FKS in der Turovskaya, 26, Podil, Bezirk Podilskyi, Kiew, 04080, ein geeignetes Objekt zur Anmietung. Im Jahr 1992 konnte dann der Ausbau der Werkstatt mit Hilfe einiger hilfsbereiten Münchner Handwerksmeister (Schreiner, Elektriker, Installateure) begonnen werden.
Im Lauf der nächsten Jahre wurden immer wieder ukrainische Orthopädiehandwerker in der Firma Gottinger aus- und weitergebildet, ein Meister der Münchner Firma zog für ein ganzes Jahr nach Kiev, um dort die Fortschritte zu überwachen - bei besonders schwierigen Fällen flog Herr Gottinger oder ein weiterer Meister nach Kiev, um diese Probleme zu lösen. Die mit großer Intensität und enormen zeitlichen Aufwand betriebenen Bemühungen zeigten Früchte - der Ruf der Werkstatt für ihre hervorragenden Prothesen und sonstigen prothetischen Hilfsmittel führten zu einem wahren Ansturm von Patienten, der bis heute anhält. Geschäftsführer wurde Herr Alexander Stetsenko.
Da sich in diesen Jahren die ohnehin angespannten wirtschaftlichen Verhältnisse in der Ukraine durch den Zusammenbruch der ehemaligen UdSSR immer weiter verschlechterten, war die FKS gezwungen, über mehrere Jahre die Löhne der Angestellten weitgehend selbst zu bezahlen, finanziert durch die Spenden und weitere Zuwendungen durch das Sozialministerium der Stadt München.
Die Werkstatt war ein voller Erfolg.
1995 hatte sich das Bayerische Sozialministerium auf die Bitten des ukrainischen Gesundheitsministeriums bereit erklärt, ein Reha-Zentrum in der Kinderklinik No. 1 nach dem Muster des Münchner Kinderzentrums einzurichten. Der Leiter dieses Institutes - Herr Prof. Dr. von Voss - bestand darauf, dass auch eine Werkstatt zur Versorgung von schwer- und schwerstbehinderter Kinder mit modernen prothetischen Hilfsmitteln eingerichtet werden sollte, da es in der Ukraine solche orthopädischen Werkstätten nur in völlig unzureichender Art und Weise gab. Man richtete die Bitte an die FKS, sie möge zusammen mit Herrn Gottinger ein solches Projekt vorantreiben, bezahlt durch das Bayerische Sozialministerium. So entstand in diesen Räumen die zweite Werkstatt mit dem Namen "Bio", Geschäftsführer ist Konstantin Rykhlevsky.
Inzwischen hat die FKS die beiden Werkstätten privatisiert und in die Hände der o.g. Geschäftsführer gelegt, die bis heute die Geschicke der beiden Firmen leiten. Sie haben eine breite Palette von orthopädischen Hilfsmitteln im Portfolio, wobei die Prothesen und Orthesen von einer so hohen Qualität sind, dass inzwischen Firmen sogar aus Kanada nach Kiev kommen, um sich über diese Produkte zu informieren. Bis heute sind mehr als 260 Schwerbehinderte versorgt worden, die Gesamtaufwendungen belaufen sich auf mehr als 1,1 Mio Euro.
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